250 Jahre St. Josef

Auf dem Platz des ehemaligen Tanz- und Gästehauses des Schlosses Starnbergs steht seit 1766 die dritte Kirche Starnbergs. Kurfürst Max III. Josef (reg. 1748 – 1777) ließ das alte Gebäude abbrechen und schenkte den Starnbergern das Grundstück sowie Ziegelsteine zum Neubau dieser Kirche. Die Grundsteinlegung fand am 13. Mai 1764 statt, geweiht wurde die Kirche St. Josef am 6. August 1770. Bis zum Bau der neuen Pfarrkirche St. Maria, Hilfe der Christen im Jahr 1933, war St. Josef die Pfarrkirche von Starnberg und in ihr fanden alle wichtigen kirchlichen Fest statt. Heute ist St. Josef eine beliebte Hochzeitskirche und ein Ort für das persönlichen Gebets.

Auf dieser Seite wollen wir die ehemalige Pfarrkirche St. Josef unter verschiedenen Aspekten „Kunst und Geschichte sowie Spirituelles“ vorstellen und erschließen. Vertreter aus Kirche und Politik gratulieren zum Jubiläum und schildern ihre persönlichen Erfahrungen mit „St. Josef“. Verschieden Personen aus Starnberg, haben unter „Mein St. Josef“ ihre ganz persönlichen Anekdoten, Geschichten und Bilder veröffentlicht und wollen so die Geschichte von St. Josef lebendig werden lassen.

Grußworte
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Geschichte und Kunst
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Das Altarbild des linken Seitenaltars zeigt den Heiligen Petrus. Das Bild wurde 1854 von Professor Wilhelm Hauschild geschaffen.
Im Artikel „Erinnerungen an Professor Wilhelm Hauschild aus Schlegel“ erfahren wir mehr über den Künstler.

Der Artikel wurde uns von Dieter Heinze zur Verfügung gestellt.

Spirituelles
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Josef
hat Pläne
gestaltet
träumt
liebt
zweifelt
schweigt
sorgt
denkt um
vertraut
geht neue Wege

Heiliger Josef
du schulterst deine Last
nimmst sie auf
trägst sie durch –
mit Gott
und in Gottes Namen.

Heiliger Josef
du weißt um unsere Lasten,
die diese Tage mit sich bringen.
Erbitte für uns das rechte Gespür
wo gewissenhafte Vorsicht und Rücksicht nötig sind
und wo der schmerzliche Verzicht auf vieles
ohne Murren auf sich genommen werden will –
mit Gott
und in Gottes Namen.

Heiliger Josef
Dein Vorbild bewahre uns
vor unnützem Gerede und kopflosem Handeln.
Es ermutige uns
zu tätiger Hilfsbereitschaft und unaufgeregter Fürsorge
für jene, die mit ihren Lasten allein überfordert sind –
mit Gott
und in Gottes Namen.

Heiliger Josef
Deine Weisheit lasse uns erfinderisch werden,
damit wir in der Liebe wachsen
und unsere Dankbarkeit groß wird
für alles, was uns täglich geschenkt ist
durch Gott
und mit seinem Segen.
Amen.

Mein St. Josef
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Mein St. Josef  von Eva und Peter Ackermann

Hr. Schreiegg sagte öfters zu uns, dass wir das erste Liebespaar waren, das er bei seiner Ankunft 1973 in Starnberg kennengelernt hat und er war von Anfang an fest davon überzeugt, dass wir über kurz oder lang den Hafen der Ehe ansteuern werden. Wir waren damals beide in der Katholischen Jugend (KJG) engagiert und beide auch als Jugendleiter bei den Sankt Georgs Pfadfindern (DPSG) aktiv. Schon 4 Jahre später im August 1977 ließen wir uns – natürlich in St. Josef – von Hr. Schreiegg trauen.

Die gesamte KJG half am Vortag beim Schmücken der Kirche, dem Altarraum und seitlich an allen Bänken mit unzähligen Blumen. Der damals noch kleine Ministrant (und auch Pfadfinder) Hans(i) Raphael musste den roten Teppich herausholen und ausrollen. Frau Wunderl, die damalige Organistin, spielte an der Orgel, eine Sopranistin sang das „Ave Maria“ (Hochzeitsgeschenk unserer Trauzeugin), die Lesung war natürlich das „Hohelied der Liebe“ aus dem 1.Korintherbrief 12 – auf ausdrücklichen Wunsch von Hr. Schreiegg von der Braut selbst vorgetragen.  Hr. Schreiegg hatte auch die tolle Idee, dass wir als Brautpaar jedem  Teilnehmer an unserer kirchlichen Trauung zum Friedensgruß ein rotes Moosröschen überreichen sollten – eine Geste, die von allen Hochzeitsgästen bereits in der Kirche als sehr verbindend und eine positive Atmosphäre schaffend, wahrgenommen wurde.

Bei jedem Besuch in St. Josef denken wir mit tiefer Freude an all diese Augenblicke zurück und besuchen dann natürlich auch immer das Grab unseres Pfarrers Konrad Schreiegg, der uns auch auf dem weiteren Lebensweg in guten wie in schlechten Zeiten begleitete. Aber auch jede Silvesternacht weckt Erinnerungen an diese Zeit, als das neue Jahr um Mitternacht traditionell mit den Glocken von St. Josef noch mit der Hand von der KJG eingeläutet wurde. Dies erforderte zwar einen nicht geringen Kraftaufwand – das Hochziehenlassen am Glockenseil war aber auch ein riesiges Vergnügen für uns Jugendliche und immer wesentlicher Bestandteil.

Mein St. Josef von Bernd Beigel

Groß geworden bin ich in der Pfarrgemeinde Starnberg. Dazu gehören unsere Kirchen St. Maria und auch ganz besonders St. Josef. Schön war für mich immer, wenn ich oben auf dem Friedhof der Josefskirche den Blick schweifen ließ über die Stadt und über den See. Es hatte und hat immer etwas Beruhigendes. Ich habe dort geheiratet und ich durfte in St. Josef Kommunion feiern im Jahre 1971, weil damals St. Maria renoviert wurde.

Unvergessen geblieben sind mir als Ministrant, wenn wir zu einer Hochzeit eingeteilt wurden. Die Dienste waren unter uns Ministranten hart umkämpft, weil zu der damaligen Zeit wir teilweise gehörig unser mageres Taschengeld aufbessern konnten. Es gab Brautpaare, die aufgrund der Einmaligkeit und der Feierlichkeit des Hochzeitereignisses sehr großzügig waren und das ist dann nahezu vollständig bei uns Ministranten verblieben. Unvergessen war auch die Zeit vor der Messe, wenn wir die Glocken läuten durften. An den langen Seilen zogen wir und flogen mit diesen dann durch den Schwung weit hinauf in den Kirchturm. Es war schon eine schöne Zeit.

Mein St. Josef von Maria Beigel sen.

Als St. Josef ca. 1950 renoviert wurde, benötigte der Restaurator für die weißen großen Altarfiguren Topfen. Fräulein Kathi oder Fräulein Anna (Haushälterinnen beim geistlichen Rat Ostheimer) riefen dann telefonisch bei meinen Eltern (August und Magdalena Schäffer) an: „Leni, schick doch wieder einen Topfen rauf.“

Das machten wir gerne, denn die Küche im Pfarrhof samt riesigem Herd in der Mitte war beeindruckend. Wenn der Herr Pfarrer selbst da war, bekamen wir Kinder zur Belohnung ein „Heiligenbuidl.“

Mein St. Josef von Maria-Luise Hopp-Gantner

St. Josef bedeutet für uns immer wieder ein Genuss barocker Schönheit und Qualität. Da mein Mann und ich große Bewunderer und Verehrer der Skulpturen von Ignaz Günther sind, war es uns ein besonderes Anliegen, unsere beiden Töchter Christina und Cäcilia 1990 und 1994 in dieser Kirche taufen zu lassen. Die Barock-Kirche mit ihrem zierlichen Turm und der Blick auf See und Berge beinhaltet bayerisches Heimatgefühl und ist für Starnberg ein besonderes und wertvolles Wahrzeichen.

Mein St. Josef von Toni Kroiß jun.

Ein Schmuckstück unserer Stadt, „der“ Blickfang, wenn man von außerhalb kommend der Stadt ansichtig wird. Für Reisende ein Grund die Neugier zu stillen und die frühere Pfarrkirche von Starnberg aufzusuchen, um beim Anblick der wunderbaren Ausstattung dieses Gotteshauses in respektvolles Schweigen zu versinken. Auch Bundespräsident Theodor Heuss wird dies so empfunden haben als er am Tag der Schulentlassung des Schülerjahrgangs 1936/37 der Volksschule Starnberg im Jahr 1951 mit seinem Dienstwagen den Schlossberg hinauf zur ehemaligen Pfarrkirche St. Josef fuhr und dort kurze Zeit verweilte. Einige Schüler beobachteten das Ereignis aus dem Schulhof. Der schnell informierte Rektor, Herr Emil Rom bildete eine Schülergruppe, die sofort den hohen Gast im Namen der Schule begrüßen sollte. Die Aufregung war groß, doch ehe die Schülergruppe sich in Bewegung setzte, war der Herr Bundespräsident schon wieder weggefahren. Was für eine Erleichterung! Die Schulabschlussfeier der 8. Klasse von Herrn Lehrer Heldmann konnte endlich beginnen. Noch einmal wurden Erinnerungen wach. Unter anderem auch an die kleine Kirche St. Josef, in der man in den Jahren nach dem 2. Weltkrieg schon am Morgen vor Schulbeginn Schülermessen besuchen müssen durfte. Vielleicht war das für viele der Grundstein für eine Zuneigung nicht nur zum Glauben, sondern auch zu einem Gefühl der Geborgenheit, ohne zu wissen in welch wertvoller Umgebung man sich befand.

Die Schulzeit war jetzt vorüber, ein neuer Lebensabschnitt nahm seinen Anfang. Ohne das Kirchenbauwerk auf der Nordseite des Schulhauses zu beachten, verließen die jetzt entlassenen Schülerinnen und Schüler, wie auch schon in den vergangenen Jahren, den Schulhof. Vorbei am Zuckerhäusl, über den Vogelanger zum Brandstetterweg hinunter in die damals noch kleine verkehrsarme Stadt. Ein Weg, der während der Kriegsjahre wegen Fliegeralarmen von den Schülerinnen und Schülern mitunter mehrmals am Tag begangen werden musste, was für die Schulkinder, die teilweise bis von Percha, Hanfeld und Leutstetten zu Fuß kamen, schon beschwerlich war.

Das kleine Kirchlein am höchsten Punkt der Stadt Starnberg stand noch immer da mit seiner bescheidenen, feldgrau angestrichenen Fassade. Der Verputz bröckelte stellenweise ab und diverse sonstige „Alterserscheinungen“ waren deutlich wahrnehmbar. Man hatte sich an diesen Anblick gewöhnt. Auch für die Nachkriegsgeneration des damals wiedergegründeten Heimat- und Volkstrachtenvereins Starnberg war das unwürdige Aussehen der Kirche kein Grund im Jahr 1953 eine Gruppenaufnahme seiner Mitglieder auf dem Volksschulhof mit St. Josef im Hintergrund  nicht anfertigen zu lassen.

Vielleicht hat doch der Besuch des Herrn Bundespräsidenten dazu beigetragen, dass die Kirche St. Josef wieder hergerichtet wurde. Sehr zur Freude des damaligen Herrn Stadtpfarrers Geistlicher Rat Kriener, der sich bei vielen Gelegenheiten immer wieder sehr lobend über die Ausführung der Maurerarbeiten durch meinen Vater geäußert hat. Dies wiederum hat mich und meine Familie mit Stolz erfüllt und dazu geführt, dass selbstverständlich alle Eheschließungen der Familie in St. Josef stattgefunden haben. Auch jedes andere besondere Ereignis, zu dessen Besuch die Glocken von St. Josef einladen, wird gerne wahrgenommen.

Nicht zuletzt ist ein Rundgang durch den Friedhof der Kirche eine gute Gelegenheit sich zu sammeln und der verstorbenen Angehörigen oder Freunde zu gedenken, wozu bei einem herrlichen Ausblick über unsere Heimatstadt eine gute Möglichkeit besteht.

Mein St. Josef von Anton Modl Pfarrgemeinderatsvorsitzender a.D.

In den ersten Schuljahren war ich in der Schlossberg Schule und im Asyl untergebracht. Wir durften (mussten) am Schulgottesdienst in St. Josef teilnehmen. Hier habe ich unter dem Geistlichem Rat Pfarrer Ostheimer das erste Mal ministriert.In diesem Gotteshaus habe ich als Oberministrant sehr viele Ministranten ausgebildet und mit Ihnen das Stufengebet geübt. Auch das wechseln des Messbuchs haben wir trainiert.

In St. Josef haben ich und meine Frau Marianne geheiratet. Auch meine zwei Töchter haben hier im Gotteshaus sich die Ehe versprochen. Herr Pfarrer Kriener hat uns getraut.

Eine kleine Anekdote am Rande der vielen Ereignisse in St. Josef.

Der Tresor in dem die heiligen Gefäße untergebracht waren, ließ sich nicht mehr öffnen. Das erzählte ich meinem Ausbilder bei den Isar-Amperwerken, der sofort bereit war diesen Tresor zu öffnen. Nachdem der Werkstattleiter aber evangelisch war, war das nicht so einfach. Er durfte zwar den Tresor öffnen, aber die hl. Gefäße die darin aufbewahrt waren, musste ich mit einem Tuch bedeckt ins Pfarramt bringen. Eine weitere Arbeit haben wir ebenso gemeistert:  Die Haken der Uhr für den Aufzug, waren nicht mehr vorhanden und so haben wir in der Werkstatt der Isar-Amperwerke diese neu erstellt. Der Meßmer war damals Herr Hiller Josef, der Stadtpfarrer war Herr Krinner.

Unter dem Kirchenpfleger Herrn Ambacher haben wir eine Grabstätte in St. Josef erhalten. Diese ist mit meiner verstorbenen Frau Marianne (gestorben am 5.11.2018) mit Ihrer Urne belegt. Es ist schön, dass die Grabstätte nicht weit von meinem Zuhause ist, so dass ich das Grab sehr oft besuchen kann. Auch zum Beten lädt das wunderschöne Gotteshaus alle Gläubigen sehr herzlich ein.

Mein St. Josef von Familie Reisböck

Wir haben dort vor 50 Jahren geheiratet und sind sehr glücklich geworden. Wir haben 3 Söhne bekommen und wohnen seit rd. 40 Jahren wieder in Sichtweite von unserem „Josefs-Kircherl“. Wir genießen auch oft die Rezepte aus „Kochen unterm Zwiebelturm“, die vor einigen Jahren von Kolping gesammelt wurden. Bei jeder Rückkehr aus dem Urlaub erfreuen wir uns beim Blick auf die Kirche und über das Gefühl, wieder „daheim“ zu sein.

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Mein St. Josef von Berta und Franz Steidl

Wir „Berta und Franz“ haben als Geschiedene durch unseren ehemaligen
Pfarrer Konrad Schreiegg Hilfe und Segen in St. Josef bekommen.

Mein St. Josef von Silvia und Gerd Weger

Wie nah Freud und Leid erlebbar wird ist gerade im Starnberger historischen Kleinod, unserer früheren Pfarrkirche St. Josef mit ihrem umschließenden Friedhof bewusst. Zunächst eine Wahrnehmung, welche wahrscheinlich viele Starnberger erleben: Wenn man in Höhe des Lehmberges, von München kommend, die Autobahn herunterfährt und in der Fernen St. Josef erblickt, dann ergreift einem die Freude wieder wohlbehalten in Starnberg anzukommen, das Gefühl des Heimkommens.

Mit St. Josef verbinden wir jedoch nicht nur dieses Gefühl, sondern natürlich auch die Erinnerung, als wir uns dort vor fast 50 Jahren das Ja-Wort gaben und später unseren Sohn mit seiner Braut zum Altar begleitet haben. Neben diesen fröhlichen stehen die traurigen Tage, als die Eltern im Friedhof beigesetzt wurden. Neben diesen persönlichen Ereignissen ist es immer wieder ein besonderes Erlebnis, in St. Josef kirchliche Feste bzw. Andachten zu erleben. „St. Sepp“, wie sie manchmal familiär genannt wird, ist nicht nur Wahrzeichen unserer Stadt, sondern für viele, abseits des Alltagstrubels, ein Ort innerer Ruhe, ja, seelischer Heimat.

Als ich in der Kirchenverwaltung für die kirchlichen Friedhöfe zuständig war, habe ich bei der Vergabe von Grabstätten, trotz der traurigen Anlässe manches zum Schmunzeln erlebt. So zum Beispiel, als s wichtig war, vom Grab aus, einen schönen Blick auf den See zu haben. Oder, als für eine Grabbelegung mitentscheidend war, dass in unmittelbarer Nachbarschaft, ein vor Jahren verstorbener, früherer Kartenspielfreund seine letzte Ruhestätte gefunden hatte. Aber auch, dass frühere Ressentiments Grund genug waren, um nicht ein Grab in der Nähe eines Verstorbenen anzunehmen. Es „menschelt“ halt überall, nicht nur innerhalb der Kirche, sondern auch rings herum!

Mein St. Josef von Andreas Weger

Mein Leben mit und in der St. Josef 250 Jahre St. Josef in Starnberg… Oder, wie unser Kircherl auf Starenberg auch in der Riege der alten Ministranten genannt wird: „Die St. Sepp“. St. Sepp…. – und schon sind wir beim Thema! Bei manchen Christen-Menschen war diese Nennung eine Verunglimpfung. „St. Sepp..! Wie kann man nur?!“ hörte ich damals vom weit erwachseneren Kirchgängern. – Ja, wie kann ich nur? „Weil ich es kann“ wäre als Antwort zu einfach und entspräche wohl eher dem heutigen Mainstream in der Art der Beantwortung. Vielmehr liegt die Antwort auf diese Frage, in der tiefen Verbundenheit zu diesem Gotteshaus gegründet. Daraus und gekoppelt mit der bayerischen Tradition, Liebgewonnenes, Vertrautes mit einem Kosenamen zu bedenken, entsteht die Bezeichnung „St. Sepp“.

„St. Sepp“ – Für mich Gotteshaus, heimatliche Identifikation, familiäre Geschichte, Kinderzimmer, Jugendhaus, Ort der eignen Hochzeit. Nach meiner ersten heiligen Kommunion folgte die unmissverständliche Rekrutierung des Pfarrers K. Schreiegg in der 3 Klasse mit „Und Du bischt jetzt aa oi Minischtrant“ zum Dienst am Altar. Dadurch wurde die Webstruktur des Verbindungsbandes zwischen dem, mir bis dahin bekannten christlichen Glauben und meiner Person noch engmaschiger. Durch und mit dem damaligen Pfarrer, Pfarrer Konrad Schreiegg, verwandelten sich die Kirchen St. Maria und die St. Josef in wahre Jugendzentren. Durch dessen Vermittlung, dass Gott für den Menschen und in jeder Lebenslage da ist, entstand diese einzigartige Bindung.

Ganze Wochenenden verbrachte ich mit den Ministrantenfreunden, dem Mesner und dem Pfarrer zusammen in den Sakristeien und Altarräumen. Dabei war Samstag immer Trauungstag. Somit „St.-Sepp-Tag“. Ab Samstag-Mittag war ab April, Mai das Programm klar: Hochzeiten. Sicher, dieses „Programm“ hatte auch seine monetären Vorteile, da die Väter der Hochzeitspaare auch den Ministranten gegenüber, in Form von raschelenden D-Markscheinen sowie dem Satz „Und das ist für die Ministranten“ ihre Freude zur Vermählung ihrer Kinder zum Ausdruck brachten. Somit war der Invest in den abendlichen „Super-Coppa-Fantasia“ im damaligen Eiscafé Dolomiti gesichert. Doch ganz nebenbei entstand etwas, was viel wichtiger war und ist; etwas was nachhaltiger ist, etwas trägt.

Bei allen Vergleichen zu Jugendzentren und damit tollen Erlebnissen, waren es die Hochzeiten in der St. Josef, die zum großen Nachhall führten. Bei diesen Gottesdiensten – und es waren wie oben erwähnt viele an einem Samstag – gab es die Gedanken des Pfarrers in der Predigt. Gedanken zur Ehe, zum Leben, zur Rolle Gottes im Leben der Menschen, zum Miteinander. Und diese Gedanken waren in jeder Predigt unterschiedlich. So unterschiedlich, wie die aktuelle Gefühlslage des Predigers. So unterschiedlich, wie die Persönlichkeiten der Anwesenden und so unterschiedlich entsprechend damals aktuellen Weltpolitik. Doch der grundsätzliche Tenor war immer der derselbe: Der mich (uns) liebende Gott ist für mich (uns) immer da. Er war/ist da, in den verschiedensten Lebenslagen; er war/ist da, wenn ich im Kreis der Freunde in der St. Sepp den Spaß hatte und wir an „Langen Samstagen“ im Ministrantengwand eine Brotzeit zu uns nahmen; er war da, wenn damals Fremd-Priester wie Paradiesvögel einliefen und Messe feierten und wir uns unsere Gedanken dazu machten und feixten. Dabei war der damals junge Pfarrer Schießler aus München besonders interessant. Interessant, da Kirche und somit Gott genauso spürbar waren, obwohl noch weniger kirchliche Konventionen gefeiert wurden.

Er war da, wenn man Schülerkonzerte dort im festlichen Rahmen freiwillig besuchte und dazu zum ersten Mal – ebenfalls freiwillig! – ein Sakko (vom Papa geliehen) anzog. Gott war da, als ich das erste Mal als Taufpate eintreten durfte und ich mit dem Täufling im Wettkampf in Bezug auf die (Schames-) Röte im Gesicht stand: Der Täufling, weil sie so laut während der Zeremonie schrie und ich, weil ich nicht wusste, ob ich etwas dabei verkehrt machte und dies unter Umständen Grund der Schreiattacke war.

Gott war da, als ich dort als kleiner Bub an der ersten Herbergssuche des Trachtenvereins frierend beiwohnte und dabei dachte, welcher der nun anwesenden Wirte, die dem Schauspiel der Herbergssuche beiwohnten, wenigstens mir nicht eine heiße Tasse Tee geben könnte. Schlafen würde ich auch zu Hause, in meinem eigenen Bett. Er war da, als ich selbst dort mit meiner Frau Susa vor dem Trau-Altar stand. So kann ich durchaus für mich feststellen, dass meine Persönlichkeit – weltlich und christlich – in dieser Kirche der St. Josef geformt beziehungsweise gefestigt wurde.

Auch weltlich gesehen, war die St. Sepp immer ein Leuchtturm: War der Urlaub noch so schön: Wenn man dann wieder auf der Starnberger Autobahn war, erschien die St. Josef – die St. Sepp – welche, von den Scheinwerfern angestrahlt als erstes Heimatwahrzeichen. Dann habe ich wieder, mich freuend, gewusst: Jetzt bist wieder Dahoam.

So war es und so wird es immer sein.
Andreas Weger

Mein St. Josef von Richard Wörsching

Mein Großvater hat im Dezember 1884 in St. Josef geheiratet.
Mein Vater im Okt. 1929 und ich selbst im August 1964.

Das Foto aus meinem Privatarchiv ist eine Aufnahme
zur Weihnachtszeit in den zwanziger Jahren.

Mein St. Josef von Mathilde und Hermann Zima

Was verbindet uns mit St. Josef – dem Josefskircherl? Wir durften schon manche Dankesfeier in ihr feiern.
Am 26.09.1984 unsere Silber Hochzeit.
Am 26.09.2009 unsere Goldene Hochzeit.
Am 28.09.2019 unsere Diamantene Hochzeit.
Zwei unserer Töchter feierten ihre Grüne Hochzeit in St.Josef.

Es sind viele schöne Erinnerungen mit dem Josefskircherl verbunden.
Wir freuen uns, so Gott will und wir es erleben dürfen – auf die 250 Jahrfeier am 01. August 2021.